Bußgelder in Deutschland und international im Vergleich

Bußgelder in Deutschland und international im Vergleich

Bußgelder in Deutschland und international im Vergleich
4. Oktober 2024

Das Thema Verkehrsrecht ist ein komplexes Gebiet, das oft unterschätzt wird. Bußgelder für Verkehrsverstöße können je nach Land drastisch variieren, und es lohnt sich, einen genaueren Blick darauf zu werfen, wie Verkehrssünden in Deutschland und anderen europäischen Ländern geahndet werden. Ob zu schnelles Fahren, falsches Parken oder das Überfahren einer roten Ampel – die Sanktionen unterscheiden sich nicht nur in der Höhe der Bußgelder, sondern auch in der Härte der Strafen. In diesem Artikel gehen wir auf die aktuellen Bußgelder in Deutschland ein und vergleichen diese mit denen in anderen europäischen Ländern.

Die aktuellen Bußgelder in Deutschland

In Deutschland sind die Bußgelder für Verkehrsverstöße im Bußgeldkatalog festgelegt, der regelmäßig aktualisiert wird. Hier einige typische Verstöße und die entsprechenden Strafen:

  • Geschwindigkeitsüberschreitung: Wer innerorts 20 km/h zu schnell fährt, muss in Deutschland mit einer Strafe von bis zu 70 Euro rechnen. Ab 30 km/h zu schnell drohen sogar Bußgelder von 180 Euro und bis zu einem Monat Fahrverbot.
  • Falschparken: Das Falschparken kann in Deutschland je nach Verstoß zwischen 20 und 100 Euro kosten. Besonders teuer wird es, wenn man in einer Feuerwehrzufahrt oder auf einem Behindertenparkplatz parkt.
  • Rotlichtverstoß: Das Überfahren einer roten Ampel kostet mindestens 90 Euro, bei Gefährdung oder Sachbeschädigung sogar bis zu 360 Euro und es gibt Punkte in Flensburg.

Deutschland ist bekannt dafür, dass es für wiederholte Verstöße deutlich strengere Maßnahmen gibt. Das Punktesystem in Flensburg sorgt dafür, dass bei wiederholten Verstößen der Führerscheinentzug droht. Ab acht Punkten ist der Lappen weg.

Bußgelder in anderen europäischen Ländern

Bußgelder Verkehr

Wie sieht es im europäischen Vergleich aus? Es gibt Länder, die für Verkehrsverstöße viel härtere Strafen verhängen, während andere eher milde Bußgelder aufrufen. Ein paar Beispiele:

Italien

In Italien sind die Bußgelder für Geschwindigkeitsüberschreitungen teils höher als in Deutschland. Wer beispielsweise auf der Autobahn 20 km/h zu schnell fährt, muss mit einer Strafe von etwa 175 Euro rechnen. Besonders tückisch: Verstöße nachts werden mit einem zusätzlichen Aufschlag geahndet. Ein Rotlichtverstoß kann in Italien schnell mal über 200 Euro kosten.

Frankreich

Frankreich setzt auf hohe Strafen für Geschwindigkeitsüberschreitungen. Innerorts kostet das Überschreiten des Tempolimits um 20 km/h bereits 135 Euro. Außerdem werden viele Verstöße mit sofortigem Fahrverbot geahndet. Für das Telefonieren am Steuer ohne Freisprecheinrichtung werden 135 Euro fällig – in Frankreich ist die Polizei in Sachen Straßenverkehr sehr streng.

Schweden

In Schweden ist man besonders hart bei Alkoholverstößen. Bereits ab 0,2 Promille drohen hohe Geldstrafen und in einigen Fällen sogar Haft. Auch Geschwindigkeitsverstöße sind teuer: Wer 30 km/h zu schnell fährt, muss mit Strafen von 400 bis 500 Euro rechnen. Das skandinavische Land setzt verstärkt auf Abschreckung durch hohe Geldbußen, um die Verkehrssicherheit zu erhöhen.

Schweiz

Die Schweiz ist berüchtigt für ihre hohen Bußgelder, insbesondere für Geschwindigkeitsüberschreitungen. Wer hier zu schnell fährt, muss mit empfindlichen Strafen rechnen, die oft einkommensabhängig sind. Ab einer gewissen Geschwindigkeitsüberschreitung droht sogar eine Haftstrafe. Besonders bei Touristen ist Vorsicht geboten, da die Kontrollen sehr intensiv sind und Verstöße direkt vor Ort bezahlt werden müssen.

Spanien

In Spanien sind die Strafen vergleichsweise moderat, allerdings wird bei schwerwiegenden Verstößen wie Alkohol am Steuer oder massiver Geschwindigkeitsüberschreitung auch hier nicht lange gefackelt. Bußgelder können bis zu 600 Euro betragen, und es gibt ein Punktesystem, das ähnlich wie in Deutschland dazu führt, dass der Führerschein bei zu vielen Verstößen entzogen wird.

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Werden Touristen strenger bestraft?

Es ist kein Geheimnis, dass in einigen Ländern Touristen besonders ins Visier genommen werden. In Ländern wie Italien oder der Schweiz sind ausländische Fahrer häufiger von Bußgeldern betroffen. Dies liegt daran, dass die Behörden sicherstellen wollen, dass Bußgelder direkt beglichen werden, bevor die Touristen das Land verlassen. Mobile Zahlungssysteme und das Einfordern der Bußgelder an Ort und Stelle sind daher keine Seltenheit. Auch in Frankreich sind die Kontrollen auf den Hauptreiserouten besonders intensiv, sodass man als ausländischer Fahrer schnell zur Kasse gebeten wird.

Ein weiterer Punkt ist, dass in Ländern wie Spanien und Griechenland Verkehrskontrollen verstärkt in touristischen Gebieten stattfinden. Oftmals werden hier kleinere Verstöße rigoroser geahndet, um einerseits die Ordnung zu wahren, andererseits aber auch, weil Bußgelder eine nicht unerhebliche Einnahmequelle darstellen.

Unterschiede in der Härte der Strafen

Während in Deutschland das System der Punkte in Flensburg dafür sorgt, dass wiederholte Verstöße langfristig Konsequenzen haben, setzen Länder wie die Schweiz oder Schweden auf hohe Geldstrafen, die oft sofort fällig sind. In Frankreich und Italien gibt es hingegen oft zusätzliche Maßnahmen wie Fahrverbote, die vor Ort ausgesprochen werden.

Es lohnt sich also, die Verkehrsregeln des jeweiligen Urlaubslandes gut zu kennen und sich daran zu halten – nicht nur, um den Geldbeutel zu schonen, sondern auch, um den Urlaub entspannt zu genießen. Besonders Touristen sollten vorsichtig sein, denn in einigen Ländern kann ein kleiner Verstoß schnell teuer werden.

Schwere Verstöße im Verkehr: Führerscheinentzug und Punkte

Führerscheinentzug

Es gibt bestimmte Verkehrsverstöße, die als besonders schwerwiegend eingestuft werden und dementsprechend strenge Konsequenzen nach sich ziehen. In Deutschland und vielen anderen Ländern werden diese Verstöße mit Punkten im Fahreignungsregister in Flensburg und häufig auch mit dem Führerscheinentzug geahndet. Im Folgenden schauen wir uns an, welche Verkehrsdelikte zu diesen schweren Verstößen zählen und welche Strafen auf die Verkehrssünder zukommen.

Geschwindigkeitsüberschreitung mit Gefährdung

Ein Klassiker unter den schweren Verstößen ist die erhebliche Geschwindigkeitsüberschreitung. Wer beispielsweise mehr als 40 km/h innerorts oder mehr als 50 km/h außerorts zu schnell unterwegs ist, bekommt nicht nur ein saftiges Bußgeld, sondern auch mindestens zwei Punkte in Flensburg und ein Fahrverbot von einem Monat. Besonders hart wird es, wenn dabei andere Verkehrsteilnehmer gefährdet werden – in solchen Fällen kann der Führerschein sogar direkt entzogen werden.

Alkohol und Drogen am Steuer

Das Fahren unter Alkoholeinfluss gehört zu den schwerwiegendsten Verkehrsdelikten. Bereits ab einem Promillewert von 0,5 drohen hohe Bußgelder und Punkte. Wer mit 1,1 Promille oder mehr erwischt wird, begeht eine Straftat und riskiert den Führerscheinentzug für mindestens sechs Monate, in schweren Fällen sogar länger. Drogenkonsum am Steuer hat ähnliche Folgen – wer unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln fährt, bekommt Punkte und muss seinen Führerschein abgeben, oft für mehrere Monate.

Rotlichtverstoß mit Gefährdung

Das Überfahren einer roten Ampel ist ebenfalls ein schwerer Verstoß, besonders wenn dabei andere gefährdet werden oder es sogar zu einem Unfall kommt. Hier drohen in Deutschland zwei Punkte und ein Fahrverbot von einem Monat. Wenn die Ampel bereits länger als eine Sekunde rot war, kann die Strafe noch höher ausfallen, und der Entzug des Führerscheins wird wahrscheinlicher.

Gefährliches Überholen

Das gefährliche Überholen, insbesondere das Überholen an unübersichtlichen Stellen oder bei Gegenverkehr, kann ebenfalls den Führerschein kosten. Diese Verstöße werden in Deutschland mit bis zu drei Punkten und einem Fahrverbot von einem Monat oder länger geahndet. Wenn es dabei zu einer konkreten Gefährdung oder sogar zu einem Unfall kommt, ist der Führerscheinentzug meist unvermeidlich.

Fahrerflucht nach einem Unfall

Wer sich nach einem Unfall unerlaubt vom Unfallort entfernt, begeht Fahrerflucht, was eine Straftat darstellt. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um einen schweren Unfall oder nur einen kleinen Blechschaden handelt. In solchen Fällen wird der Führerschein häufig für mindestens sechs Monate entzogen, und es werden Punkte in Flensburg vergeben. Zudem drohen hohe Geldstrafen oder sogar eine Freiheitsstrafe, je nach Schwere des Vorfalls.

Gefährdung von Fußgängern und Radfahrern

Das Nichtbeachten der Vorfahrt oder das Ignorieren eines Fußgängerüberwegs, wenn Fußgänger bereits die Straße betreten haben, sind ebenfalls schwere Verkehrsverstöße. Wer hier andere gefährdet, bekommt Punkte und riskiert den Führerscheinentzug, insbesondere wenn es zu einer konkreten Gefährdung oder Verletzung kommt. Auch das Überholen von Radfahrern mit zu geringem Abstand kann streng geahndet werden.

Unerlaubtes Autorennen

Ein weiteres Delikt, das in den letzten Jahren vermehrt im Fokus der Behörden steht, sind illegale Autorennen. In Deutschland droht hier nicht nur ein langer Führerscheinentzug, sondern in besonders schweren Fällen auch eine Haftstrafe. Wer an einem illegalen Straßenrennen teilnimmt oder ein Rennen organisiert, gefährdet nicht nur sich selbst, sondern auch andere Verkehrsteilnehmer massiv – die Konsequenzen sind dementsprechend hart.

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Führerscheinentzug als Abschreckung

Der Führerscheinentzug ist eine der schärfsten Sanktionen im Verkehrsrecht und soll vor allem als Abschreckung dienen. Viele der genannten Verstöße haben gemeinsam, dass sie andere Verkehrsteilnehmer massiv gefährden können. Deshalb ist es wichtig, sich der Konsequenzen bewusst zu sein: Wer gegen die Regeln verstößt, gefährdet nicht nur seinen Führerschein, sondern auch die Sicherheit aller Beteiligten im Straßenverkehr.

Führerscheinentzug im EU-Ausland

Alkohol am Steuer

Wenn Sie als EU-Bürger im Ausland einen schwerwiegenden Verkehrsverstoß begehen, haben die Behörden des jeweiligen Landes das Recht, Ihnen das Führen eines Fahrzeugs auf ihrem Territorium zu untersagen. Diese Maßnahme wird auch als Fahrverbot bezeichnet und bedeutet, dass Sie in diesem Land vorübergehend oder dauerhaft nicht mehr fahren dürfen. Der eigentliche Führerschein bleibt in der Regel in Ihrem Besitz, es wird jedoch im System vermerkt, dass Sie in diesem Land nicht fahren dürfen.

Einige typische Situationen, die zu einem solchen Fahrverbot führen können, sind:

  • Alkohol- oder Drogenkonsum am Steuer
  • Erhebliche Geschwindigkeitsüberschreitungen
  • Gefährliches Fahrverhalten oder das Verursachen von Unfällen
  • Illegale Autorennen

In Ländern wie Frankreich, Spanien, Italien oder Österreich können solche Verstöße nicht nur mit hohen Bußgeldern, sondern auch mit einem sofortigen Fahrverbot geahndet werden. Die Polizei kann vor Ort verlangen, dass der Führerschein vorübergehend abgegeben wird, und eine Weiterfahrt untersagen.

Nationale und europäische Regelungen

Innerhalb der EU gilt das Prinzip der gegenseitigen Anerkennung von Maßnahmen. Das bedeutet, dass ein im EU-Ausland verhängtes Fahrverbot von den Behörden des Heimatlandes anerkannt und durchgesetzt werden kann. Dies hängt allerdings von der Schwere des Verstoßes ab und davon, ob der Vorfall den Behörden im Heimatland gemeldet wird.

Wenn der Verstoß sehr schwerwiegend ist, kann es in Ausnahmefällen sogar dazu kommen, dass der Führerscheinentzug im Heimatland durchgesetzt wird. Hierzu arbeiten die Behörden der einzelnen Länder zusammen und tauschen Informationen aus. In solchen Fällen kann der Führerschein auch in Ihrem Heimatland entzogen werden, wenn der Verstoß als gravierend genug angesehen wird, die Verkehrssicherheit allgemein zu gefährden.

Unterschiede in der Durchsetzung

Die Durchsetzung des Fahrverbots im Ausland kann von Land zu Land unterschiedlich sein. Beispielsweise:

  • In Österreich kann bei schwerwiegenden Verstößen der Führerschein an Ort und Stelle vorübergehend abgenommen werden. Touristen müssen das Fahrverbot sofort akzeptieren und sind verpflichtet, ihr Fahrzeug stehen zu lassen.
  • In Frankreich und Spanien sind die Kontrollen besonders streng, insbesondere auf den Hauptreiserouten. Hier wird nicht nur das Fahrverbot durchgesetzt, sondern auch häufig verlangt, dass Bußgelder sofort bezahlt werden.
  • In der Schweiz – obwohl kein EU-Mitglied – wird bei schweren Verstößen oft direkt ein Fahrverbot verhängt, und die Strafen sind besonders hoch.

Ein Fahrverbot im Ausland kann auch für praktische Schwierigkeiten sorgen. Wer ein Fahrverbot erhält, darf für die Dauer der Sperre kein Fahrzeug in diesem Land führen, unabhängig davon, ob der Führerschein weiterhin im eigenen Besitz ist. Das kann problematisch sein, wenn man z. B. im Ausland beruflich auf das Auto angewiesen ist oder eine Reise plant.

Im Ausland verantwortungsbewusst fahren

Innerhalb der EU ist es möglich, dass einem der Führerschein entzogen wird oder ein Fahrverbot verhängt wird, wenn man sich nicht an die Verkehrsregeln hält. Die Mitgliedsstaaten arbeiten eng zusammen, um sicherzustellen, dass schwerwiegende Verstöße auch über Landesgrenzen hinweg Konsequenzen haben. Es ist daher wichtig, sich im Ausland an die Verkehrsregeln zu halten, da Verstöße sowohl teure Bußgelder als auch den Verlust der Fahrerlaubnis zur Folge haben können – und das nicht nur im Urlaubsland, sondern möglicherweise auch im Heimatland.

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